„Trinity-Aktivisten planen Fahrraddemo auf der A 39″
„Doch was genau hat das Trinity-Werk von Volkswagen damit zu tun? Für die Protestler stehen die beiden Projekt in einem direkten Zusammenhang. Schon lange setze sich der Autobauer für einen Ausbau der Autobahn und eine bessere Anbindung des Konzernsitzes nach Norden ein. Etwa über den in der Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg angesiedelten Nordland-Autobahn-Verein, der sich bereits seit Jahrzehnten für den Bau einsetzt. Der Bau einer neuen E-Auto-Fabrik und damit noch mehr Produktionsvolumen in Wolfsburg würde dem Autobahnprojekt zudem Rückenwind verleihen, fürchten die A39-Gegner. Vor allem geht es den Trinity-Aktivisten, wie sie mehrfach betonten, nicht um den Protest gegen das einzelne Projekt. Das E-Auto-Werk ist für sie lediglich Kristallisationspunkt einer fehlgeleiteten Klima-Politik. Statt einer Antriebswende vom Verbrenner zur E-Mobilität streben sie eine Verkehrswende an. Heißt: Wesentlich weniger individuelle Mobilität, deutlich mehr ÖPNV und Radverkehr. Von Volkswagen etwa fordern sie eine Umstellung der Produktion auf den Bau von Straßenbahnen. „Wenn wir eine umfassende Verkehrswende hier in der Region wollen, dann müssen wir die Projekte A39-Weiterbau und Trinity-Fabrik als zusammenhängend begreifen und gemeinsam bekämpfen“, sagt Angelika, Verkehrswende-Aktivistin auf der Trinity-Mahnwache. „Wir brauchen nicht noch mehr Autos auf den Straßen und schon gar nicht noch mehr Straßen! Was es in der Region dringend braucht, sind bequeme und attraktive Alternativen zum Auto. Eine gute Rad- und Fußwegeinfrastruktur in Städten sowie ein massiver Ausbau des ÖPNV, dessen Nutzung bezahlbar ist. Am sinnvollsten dafür wäre ein Nulltarif.“ Für Wolfsburg und Volkswagen sind Protestaktionen – teilweise auch deutlich spektakulärer – freilich längst kein ungewohntes Bild. Dennoch droht mit der Dauerpräsenz der Stop-Trinity-Aktivisten und ihren öffentlichen Aktionen eine neue Qualität des Widerstands. Immerhin ist deren erklärtes Zeil, Wolfsburg als eine Art Zentrum des Verkehrswendeprotests zu etablieren. Erst kürzlich fand auf der Mahnwache ein bundesweites Vernetzungstreffen statt. Bisher erhält das Mahnwache-Camp allerdings noch kaum weiteren Zulauf. Das könnte sich jedoch ändern, umso näher der Bau rückt. Auch weil sich die Aktivisten aktiv um Bündnisse bemühen. Die Fahrraddemo etwa findet nicht nur in Zusammenarbeit mit den A39-Gegnern statt, auch einige Bürgerinitiativen, Mitglieder der Fridays-for-Future-Bewegung, Anwohner aus Warmenau und Mitglieder von Attac-Wolfsburg sind mit von der Partie.“
Quelle: Wolfsburger Allgemeine Zeitung am 02.11.22
„Wird Warmenau zum Hambacher Forst der Verkehrswende?“
„Wer hat die Deutungshoheit über die Verkehrswende, die als integraler Bestandteil einer Klimawende angesehen wird? Die Frage könnte auf den Äckern nördlich von Warmenau entschieden werden – und damit vor den Werkstoren von Volkswagen.“
Quelle: Wolfsburger Nachrichten am 28.10.22
„Protest gegen VW und Trinity: Umweltaktivisten vernetzen sich in Warmenau„
„Mit welcher gemeinsamen Strategie gestalten wir 2023 die Verkehrswende?“ Diese Frage haben am Samstag rund 30 Teilnehmende beim von der Trinity-Mahnwache organisierten Vernetzungstreffen diskutiert. In einem Punkt war sich die Gruppe von Umweltschützern, die sich unter einem Pavillon auf dem geplanten Baufeld für das neue Volkswagen-Werk bei Warmenau traf, einig: In E-Autos liegt nicht die Zukunft der Mobilität.“
Quelle: Wolfsburger Allgemeine Zeitung am 22.10.22